GEWAG Geschäftsbericht 2023

14 15 Stadt- und Quartiersentwicklung Bezahlbar und gut wohnen: Das soll die GEWAG laut Satzung der Bevölkerung in ihrer ganzen Breite ermöglichen. Dieser Auftrag steht für das Unternehmen an erster Stelle und wird auch unter schwierigen Bedingungen erfüllt. Raum für jeden Bedarf Das Portfolio der GEWAG umfasst Wohnungen unterschied- licher Größen, Zuschnitte und Ausstattungen, die bedarfs- gerechte Lösungen für verschiedene Generationen, Lebens- phasen und Lebensentwürfe bieten. Ob Singles, Paare oder Familien, junge Menschen oder Senioren: Jeder soll und kann hier ein geeignetes Zuhause finden. Dazu tragen wir auch mit der Gestaltung des Wohnumfelds oder besonde- ren Serviceleistungen bei: von Außenanlagen und Spiel- plätzen bis zum begleitenden Unterstützungsangebot. Senioren und Menschen mit Handicap können auch bei der Anpassung ihrer Wohnungen auf die GEWAG bauen. Durchgehend faire Preisgestaltung Um diesen Anspruch zu erfüllen, orientiert sich die GEWAG im frei finanzierten Segment an den offiziellen Mietspiegeln und bewegt sich in der Regel im mittleren Bereich. Mieterhöhungen erfolgen immer mit Augenmaß. Sowohl im Bestand als auch nach energetischen Sanie- rungen, die meist zu signifikanten Einsparungen bei den Energiekosten führen, behalten wir die Gesamtbelastung unserer Mieter stets im Blick. Im öffentlich geförderten Segment sind die Mietpreise vorgegeben. Damit das Angebot ausreicht, werden die zugehörigen Finanzierungsinstrumente in möglichst viele Neubau- und Sanierungsprojekte einbezogen. Häufig unter- liegen Größen und Zuschnitte besonderen Einschränkun- gen. Daher überprüft die technische Abteilung der GEWAG vorab, ob sich ein Projekt für eine öffentliche Förderung eignet. Mit 1.159 preisgebundenen Wohnungen lag der Anteil zum 31. März 2024 bei 19,09% des Gesamtbestands. Preis vor Qualität? „Wir machen keine Abstriche bei der Wohnqualität, um güns- tigere Preise zu realisieren“, stellt die Leiterin der technischen Abteilung Wiltrud Willing klar. Auch zwischen geförderten und frei finanzierten Wohnungen werden keine Unterschie- de gemacht. „Wir realisieren immer einen guten mittleren Standard einschließlich kontinuierlicher Instandsetzung.“ Auch gehobene Ausstattungen werden umgesetzt, wie zuletzt im Neubau in der Hackenberger Straße. Allerdings ist die GEWAG mit solchen Angeboten eher sparsam, weil sie nur für einen kleinen Teil ihrer Bedarfsgruppen infrage kommen. Dennoch: Auch in dieser Kategorie bewegen sich GEWAG-Mieten im Vergleich eher im Mittelfeld. Für ihre moderate Preisgestaltung setzt die GEWAG auf eine solide Finanzierung – im Neubau wie bei Modernisie- rungsmaßnahmen. Zugleich zahlt sich für das Unterneh- men aus, dass es bei Partnern in Handwerk und Dienst- leistung auf Vertrauen und langfristige Zusammenarbeit setzt. Plötzliche Verteuerungen oder längere Verzögerun- gen im Bauverlauf sind die absolute Ausnahme: „Unsere Budgets halten wir in aller Regel ein.“ Wirtschaftlichkeit ist Pflicht Nur unter dieser Voraussetzung lässt sich die beschrie- bene Angebotsstruktur bereitstellen. Entsprechend klar ist für den Abteilungsleiter Wohnungswirtschaft Jürgen Engert: „Die GEWAG ist ein gesundes Unternehmen, das Neubauten und Modernisierungen vernünftig kalkuliert. Wir rechnen mit spitzem Bleistift und planen unwirtschaft­ liche Projekte neu oder verwerfen sie ganz.“ Ein wichtiges Instrument sind die verfügbaren Finanzie- rungsmittel: öffentliche Förderung, KfW-Mittel bzw. Förderungen des Bundesamts für Wirtschaft und Aus­ fuhrkontrolle sowie Kapitalmarktdarlehen. Dass sie für rentable Neubauten derzeit nicht ausreichen, ist ein wesentlicher Grund für den Vorrang von Revitalisie- rungsprojekten (s. Seite 10/11). „Für alle wichtigen Bedarfsgruppen passenden Wohn- raum bereitstellen, der sich im bezahlbaren Bereich bewegt: Dieser komplexen Herausforderung gerecht zu werden, gelingt auch in Zukunft nur im Zusammenspiel von technischer und kaufmännischer Kompetenz“, erklärt Vorstand Oliver Gabrian.

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