GEWAG Geschäftsbericht 2023

GEWAG Geschäftsbericht 2023 Umbau statt Neubau Alte Bausubstanz für die Zukunft fit machen: Das ist die Antwort der GEWAG auf den erhöhten Wohnraumbedarf bei gleichzeitig wachsendem Anforde- rungs- und Kostendruck. Eine Strategie, die sich auch mit Blick auf bezahl- bares Wohnen und Klimaschutz als tragfähig erweist. Die Bereitstellung von Wohnraum gehört aktuell zu den größten Herausforderungen für Politik und Wohnungswirt- schaft. Dabei wird immer deutlicher, dass Neubau kurz- und mittelfristig nicht allein die Lösung sein kann. Enorm gestiegene Baukosten und höhere Bauzinsen machen eine wirtschaftliche Umsetzung von entsprechend verteuerten Mieten abhängig. Insbesondere für gemeinwohlorientierte Unternehmen wie die GEWAG, die bezahlbares Wohnen gewährleisten sollen, ist das keine Option. Baustopp in Lennep Eine Folge der schwierigen Gesamtsituation: Im Berichts- jahr war die GEWAG gezwungen, ein Bauvorhaben in Lennep in zentraler Lage mit 19 neuen Wohnungen zu stoppen. Der Abriss des maroden Gebäudes auf dem vorgesehenen Grundstück ist zwar erfolgt, der Baubeginn jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben. Hauptursache ist die Kalkulation der Mietpreise: Damit die Investition sich rechnet, müssten sie frei finanziert mindestens 16,50 € pro Quadratmeter betragen. Klimaproblem „Graue Emissionen“ Auch ökologische Gründe sprechen gegen Neubaumaß- nahmen. Darauf machen derzeit immer mehr Architek- ten, aber auch Immobilienökonomen wie Daniel Fuhrhop aufmerksam. Das gescheiterte Neubauversprechen der Politik sei unter Klimagesichtspunkten „nahezu ein Glücksfall“  1 . Bauen ist energieintensiv; neben dem Ver- brauch schwerer Maschinen gilt das besonders für die Produktion von Materialien wie Zement oder Keramik.

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